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Lüftungsmethoden im Vergleich

  • VBC
  • 13. Feb. 2016
  • 3 Min. Lesezeit

Eine Untersuchung hierzu in der Heinrich-Böll-Straße ergab beispielsweise eine Radonzunahme von 115 %, wenn eine Woche lang nicht gelüftet wurde, am Maria-Ward Gymnasium stieg die Konzentration innerhalb von neun Tagen um bis zu 268 %.

Ziel war es nun, nicht nur zu überprüfen und zu bestätigen, dass Lüften positive Auswirkungen in Bezug auf die Radonkonzentration eines Ortes hat, sondern ebenfalls die Effektivität verschiedener verbreiteter Lüftungsmethoden zu vergleichen.

STOßLÜFTUNG ODER LANGZEITLÜFTUNG?

Um zu untersuchen, in welchem Maße Stoßlüftung und Langzeitlüftung positive Auswirkung auf die Radonkonzentration eines Raumes haben, wurde an zwei verschiedenen Tagen gelüftet. Stoßlüften, also das einmalige weite Öffnen eines Fensters für circa fünf bis zehn Minuten, erwies sich, trotz wesentlich niedrigerer Werte zur Zeit der Langzeitlüftung, als um 10% effektiver als das einstündige Langzeitlüften des selben Raumes. Betrachtet man mögliche Ursachen hierfür fällt Folgendes auf: Eine Stoßlüftung von wenigen Minuten gewährt eine höhere Luftwechselrate als die Langzeitlüftung eines Raumes. Zwischen Außen- und Raumtemperatatur herrscht stets eine Differenz und damit verbunden ein gewisses Dichtegefälle, das für ein Abführen der Raumluftsorgt. Bei längerer Lüftung ist dies nicht in einem so starken Maße der Fall, die Temperaturen haben mehr Zeit sich anzugleichen, der Luftaustausch, für den das Druckgefälle sorgen würde, nimmt somit ab. Die Luft fängt an zu stehen. Damit sinkt die Radonkonzentration des Raumes nicht mehr in einem so hohen Maße. Mit jeder frischen Luft, die von außen kommt, entweicht radonhaltige Luft. Deshalb gilt: je höher die Luftwechselrate, desto höher die Abnahme der Radonkonzentration des Raumes und Stoßlüften somit die effektivere Variante.

DIE EFFEKTIVSTEN METHODEN?

Stoßlüften ist demnach eine, im Vergleich zum Langzeitlüften effektive Methode. Nun gibt es aber noch weitere, möglicherweise noch effektivere manuelle Belüftungsmethoden. Um die vier Methoden, die sich im Versuch als am leistungsstärksten erwiesen haben zu vergleichen, wurde wie schon beim Vergleich von Langzeit- und Stoßlüftung die prozentuale Abnahme für jedes Vorgehen berechnet.

Die normale Nutzung eines Raumes,indem man sich in ihm aufhällt und die Türen und Fenster kurz öffnet erwies sich mit einer 17 prozentigen Abnahme als ebenso ineffektiv, wie eine 20 minütige Keller-Komplettlüftung. Es scheint, dass bei der Kellerlüftung, möglicherweise aufgrund der Größe kein effektives Druckgefälle entstehen kann und keine hohe Luftwechselrate vorhanden ist. Auch übersteigen 20 Minuten die, von Fischer, Lüke und Roweda als optimal ermittelten 9 Minuten Lüftungszeit.17

Als weitaus leistungsfähiger erwies sich mit um 15% die Bewegung des weit geöffneten Fensters für wenige Minuten. Die zusätzliche Luftbewegung sorgt für einen schnelleren Austausch der Luftmassen. Auch kann man mit dieser Methode erreichen, die Luft oberhalb der Fensterkannte ausgetauscht wird, was bei einer klassischen Stoßlüftung aufgrund des zu niedrigen Dichtegefälles an dieser Stelle nicht erreicht wird 18.

Als die mit 45% Abnahme mit Abstand effektivste Methode erwies sich jedoch das Querlüften. Hierbei wird wie beim Stoßlüften das Fenster komplett geöffnet. Zusätzlich öffnet man aber auch noch die Tür, optimalerweise liegt sie dem Fenster direkt gegenüber. Auch entgegengesetzte Fenster bringen den positiven Effekt. Quer-, oder Durchzugslüften gilt gemeinhin als die energiesparendste und für den Luftaustausch effektivste Variante der Lüftungsmethoden. Während bei der Stoßlüftung ein Kreislauf entsteht, verdrängt die aus dem geöffneten Fenstern eindringende, radonarme Luft die radonhaltige des Innenraumes, die durch die gegenüberliegenden Tür, oder Fenster entweichen kann.

DAS GRUNDPRINZIP

Radon ist ein Edelgas. Dieser Tatsache ist es geschuldet, dass Radon in einem solchen Maße mobil ist und man die Radonkonzentration eines Raumes schon durch einfaches Lüften senken kann. Messungen, wie am Maria Ward Gymnasium, oder in einem Wohnhaus in der Heinrich-Böll-Straße bestätigten diese Annahme.


 
 
 

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